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Kinder im Archiv

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Angefangen hat es mit der "Kölner KinderUni":

In den Jahren 2006, 2007 und 2010 beteiligte sich das Universitätsarchiv mit Vorlesungen und Workshops. Hier sollte Kindern zwischen 8 und 14 Jahren ein Archiv und seine Arbeit nahegebracht werden.

Einen weiteren Schritt in die Archivpädagogik haben wir am 3. Juni 2008 unternommen, als eine Gruppe von Vorschulkindern der Städtischen Kindertageseinrichtung "Am Sportplatz" in Köln-Rondorf das Universitätsarchiv besuchte. Die Einladung dazu war von Herrn Dr. Freitäger ausgegangen. Eine Fortsetzung fand diese Veranstaltung dann im Frühjahr 2009 und 2010. 

Das Programm dabei wurde bei allen Veranstaltungen beibehalten: Nach einem zünftigen Frühstück beschäftigte sich die Gruppe mit folgenden Fragen:

  • "Das Hosentaschen-Archiv": Aufbewahren - was ist wichtig, was kann weg?
  • "Ist das das Dreigestirn?": Das Universitätssiegel.
  • Der Goldschatz im Archiv .

Anhand des Inhalts seiner Hosentasche erläuterte Herr Freitäger mit (stimm-)kräftiger Unterstützung durch die Kinder, warum Wegwerfen so wichtig ist: Während ein Pflaster, das zerknüllte Papiertaschentuch und der Einkaufszettel nicht mehr wichtig sind und deswegen in den Papierkorb wandern können, erweist sich der Brief mit dem Universitätssiegel als wichtig und wird aufgehoben. Auch das Bonbon muss nicht in den Mülleimer - das könnte man auch später noch essen, es ist aber nichts, was im Archiv aufgehoben werden muss. Am Ende war die Hosentasche wieder leer und es gab wieder Platz darin.

Fazit: auch ein Archiv muss überlegen, was es aus Aktenschränken in Dekanaten und Institutsbüros ins Archiv holt, um es dort aufzubewahren.

Als nächstes erläuterte Herr Dr. Freitäger den Kindern das Universitätssiegel: "Ist das das Dreigestirn?" - Oh nein: Wie weit die Sechsjährige sind, zeigte sich, als ein Junge sicher das Kölner Stadtwappen identifizierte, es erklärte und sogar auf den Unterschied hinwies, dass bei dem Wappen im Siegel die elf "Flammen" fehlen. Auch die Drei Könige waren den Kindern bereits aus einem Besuch des Doms bekannt. Anhand eines Abdrucks in Siegellack und dem Stempel wurde die Herstellung eines Siegels erläutert und der Unterschied von Positiv und Negativ durch Anfassen "begreifbar".

Als letztes stand die Suche nach dem Goldschatz im Universitätsarchiv auf dem Programm: Wo waren die goldene Preismünze und das viele Geld abgeblieben, die der Kölner Chemiker Kurt Alder mit dem Nobelpreis 1950 bekommen hatte? Mit einem "Findbuch" - einer Liste, was das Archiv verwahrt - zum Zugang 266 machten wir uns auf eine spannende Suche im Archivmagazin: Ein Stockwerk unterhalb der Straße liegen hier - geschützt durch starke Türen - die wertvollen Papiere und anderen Schätze der Universität.

Mit Hilfe der Regalübersicht fanden die Kinder rasch die Regalreihe, in dem der Zugang 266 (Nachlaß Prof. Dr. Kurt Alder) und hier als Nummer 2 die goldene Preismünze liegen mußte - leider fand sich dort nur eine Replik aus Pappe, weil das Original im Rektorat ausgestellt wird. Ein kleiner Trost war die Schatzkiste, die zwar nicht das viele Geld, aber doch Schokoladentaler enthielt.

Zum Abschied erhielten alle Kinder und die begleitenden Erzieherinnen als Andenken einen Aufkleber mit dem Universitätssiegel.

Die gut einstündige Veranstaltung dient vorrangig dazu, den Kindern ein Stück Arbeitswelt zu zeigen, ist aber auch als kleine Abenteuerreise in einen weithin unbekannten Bereich gedacht und kommt als solche gut bei den Kindern an. Aber auch einem Universitätsarchivar macht die Spontaneität und Begeisterungsfähigkeit der elf Sechsjähigen viel Spaß.

Dieses Angebot richtet sich an alle interssierten Kindertageseinrichtungen. Bitte melden Sie sich bei Interesse über unser Kontaktformular an, oder nehmen Sie schriftlich Kontakt mit Herrn Dr. Freitäger auf.